Impfung

Das Immunsystem der Tiere (ebenso wie das des Menschens) kommt naiv auf die Welt. Das bedeutet, dass das Immunsystem erst lernen muss, welche Erreger es gibt und wie sie bekämpft werden können. Deswegen werden junge Tiere (bzw. Kinder) oft krank, da sie erst einmal mit dem Keim in Kontakt kommen müssen, bevor das Immunsystem sich gegen den Erreger wehren kann. Eine gute Alternative das Immunsystem zu trainieren ohne das die Tiere krank werden ist die Impfung. Bei einer Impfung wird entweder nur Teile des Erregers oder abgeschwächte bzw. tote Erreger injiziert. Dadurch lernt das Immunsystem den Keim kennen und bekämpfen. Deswegen sollte jedes Tier ausreichend und rechtzeitig geimpft werden. Nachstehend habe ich ihnen ein Überblick über die Impfungen von Hunden und Katzen zusammengestellt.



Impfung Hund

Die Impfung ist für den jungen Hund sehr wichtig, da er noch nicht ausreichend Abwehrstoffe zur Verfügung hat. Deswegen sollte die Impfschemata genau eingehalten werden.

Grundimmunisierung Hund:

  1. Impfung: 8 Wochen alt (Staupe, Parvovirose, ansteckende Lebererkrankung Leptospirose, Parainfluenza)
  2. Impfung 12 Wochen alt (Staupe, Parvovirose, Leptospirose, ansteckende Lebererkrankung, Leptospirose, Parainfluenza, Tollwut)
  3. Impfung 16 Wochen (Tollwut)


Wiederholungsimpfung Hund:

15 Monate (Staupe, Parvovirose, Leptospirose, ansteckende Lebererkrankung, Tollwut) jährlich



Staupe:

Staupe wird durch ein Virus übertragen und war bis zur Entwicklung des Impfstoffs einer der verlustreichsten Hundeerkrankungen. Doch seit einiger Zeit steigen die Zahlen wegen der immer größer werdenden Impfmüdigkeit. Meistens sind junge Hunde bis 6 Monate betroffen. Nach Kontakt mit dem Virus (über Maul- oder Nasenschleimhaut) dauert es 3- 7 Tage bis die Krankheit ausbricht. Das Virus verbreitet sich dann im ganzen Körper und kann Verdauungsapparat, Atemtrakt und/ oder das Nervensystem angreifen. Behandelt werden kann die Krankheit nur symptomatisch, d.h. mit Antibiotika gegen bakterielle Sekundärinfektionen und Flüssigkeitsersatz gegen den Durchfall. Bekämpfen muss das Virus das Immunsystem des Hundes alleine. Wenn das Immunsystem nicht genug ausgeprägt oder geschwächt ist, kann das Virus nicht bekämpft werden und die Infektion endet dann meist tödlich. Deswegen ist der beste Weg die Impfung. Denn dadurch wird das Immunsystem trainiert und wenn der Erreger den Hund infiziert, kann das Virus sofort bekämpft werden.

Mögliche Symptome:

  • Hohes Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Durchfall, Erbrechen
  • Atembeschwerden
  • Schädigung des Gehirns mit Todesfolge


Parvovirose

Parvovirose (Hundeseuche) wird durch ein Virus übertragen, welches den Dünndarm, Knochenmark, sowie Thymus und Milz befällt. Das Virus ist in der Umwelt sehr lange überlebensfähig, nachdem sie durch den Kot infizierter Hunde ausgeschieden wurde. Andere Hunde können sich dann durch den Kot direkt oder kontaminierte Gegenstände, wie z.B. Futternäpfe anstecken. Aber auch schon Welpen können sich im Mutterleib infizieren. Einige Hunderassen (Rottweiler, Dobermann Pinscher, Englischer Springer Daniel, Deutsche Schäferhunde) sind häufiger betroffen. Meist verläuft die Erkrankung akut und es werden die typischen Symptome einer Darminfektion gezeigt. Aber manchmal verläuft sie perakut. In diesem Fall zeigt das Tier keine Symptome und verstirbt innerhalb kürzester Zeit. Die Behandlung erfolgt auch bei dieser Viruserkrankung nur symptomatisch (Flüssigkeitsersatz, Antibiotika). Der wirksamste Schutz ist auch hier die Impfung.

Mögliche Symptome:

  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kreislaufprobleme (durch Flüssigkeitsverlust)



Leptospirose

Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die über Mäuse und Ratten übertragen werden. Sie scheiden den Erreger über den Harn aus, so dass der Hund sich über kontaminiertes Oberflächenwasser (Pfützen, Teiche…) anstecken kann. Erkranken können Hunde aller Altersklasse, aber vor allem junge und nicht geimpfte Hunde stecken sich leicht an. Ohne Therapie (Antibiotika) kann das Tier versterben und es stellt auch eine Infektionsgefahr für den Menschen dar (Zoonose!). Die Bakterien, die Krankheit auslösen sind weitverbreitet und es gibt eine Vielzahl Bakterienstämme. Deswegen ist es wichtig, dass bei Schutzimpfungen die Hunde gegen möglichst viele Stämme immunisiert werden.

Mögliche Symptome:

  • Fieber
  • Mattigkeit
  • Erbrechen
  • Husten
  • Nierenentzündung
  • Lebernekrose (Absterben der Zellen)
  • Blutgerinnungsstörung
  • Hirnhautentzündungen


Parainfluenza

Die Erkrankung der Parainfluenza ist besser bekannt als Zwingerhusten. Das Virus befällt die Luftröhre und die Bronchien. Neben weiteren Viren können auch Bakterien für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sein. Übertragen wird die Erkrankung mittels Tröpfchen vergleichbar wie bei einer Erkältung. Die Symptome hängen davon ab ob Viren oder Bakterien die Parainfluenza ausgelöst hat. Aber egal welche Erreger für die Infektion verantwortlich sind leiden die Hunde unter Atemnot und damit verbundene Unruhe. Die Behandlung erfolgt mittels Antibiotika und Schleimlöser. Die Heilungschance ist im Allgemeinen sehr gut. Dennoch ist die Impfung das Mittel der Wahl, da je nachdem wie schwer die Infektion war, Lungenschäden entstehen können.

Mögliche Symptome:

bakterielle Infektion:

  • feuchter Husten
  • rasselnde Atemgeräusche
  • Niesen
  • Augenausfluss
  • Mandelentzündung
  • Schnupfen
  • Fieber

Virale Infektion:

  • Trockener Husten



Ansteckende Lebererkrankung/Hepatitis contagiosa canis

Die ansteckende Lebererkrankung wird durch ein Virus ausgelöst. Das Virus kommt weltweit vor und ist in der Umgebung sehr lange lebensfähig. Heutzutage tritt die klassische Form nur noch selten auf. Aber es wird in neueren Studien immer wieder beobachtet, dass das Virus bei der chronischen Leberentzündung bei Hunden gehäuft zu finden ist. Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit Urin oder kontaminiertes Futter oder Wasser. Nach lokaler Vermehrung am Eintrittsort wandert das Virus in die Organe (Leber, Niere, Auge) und führt in den Organen zu Zellschäden, wodurch die unterschiedlichen Symptome entstehen. Je nach Schwere des Verlaufs endet die Infektion tödlich. Eine Behandlung ist nur symptomatisch (Infusion) möglich. Deswegen ist der beste Weg die Impfung, um den Hund vor diese Erkrankung zu schützen.

Mögliche Symptome:

  • Fieber
  • Leberschäden
  • Nierenschäden
  • Augenentzündung
  • Blutungen
  • Erbrechen
  • Durchfall


Tollwut

Die Tollwut ist eine durch ein Virus ausgelöste Erkrankung die auch auf den Menschen übertragen werden kann. Leider führt diese Infektion nach Ausbruch unweigerlich zum Tode. Deswegen ist sie eine sehr bedeutsame und gefährliche Infektionskrankheit.

Das Virus wird in Deutschland hauptsächlich durch infizierte Füchse übertragen. Aber auch Fledermäuse (vor allem über den Kot) können eine Ansteckungsquelle für den Hund oder die Katze sein. Das Virus kann fast jedes Säugetier infizieren, wobei es das Pferd oder auch der Mensch weniger empfänglich sind. Trotzdem sterben in Entwicklungsländern, wie Afrika, jährlich noch Tausende Menschen an Tollwut.

Die klinischen Symptome entstehen, da das Virus das zentrale Nervensystem befällt. Nach einer Infektion, (z.B. durch den Biss eines infizierten Fuchses), vermehrt sich das Virus erst lokal an der Bissstelle. Danach wandert das Virus über Nerven, Rückenmark bis ins Gehirn und zerstört die Hirnzellen, da es ich dort weiter vermehrt. Die Symptome hängen davon ab, wie viele und welche Nervenzellen zerstört werden:

Mögliche Symptome:

  • Haustiere werden aggressiv
  • Wildtiere werden zahm
  • Lähmungen
  • Wasserscheue (da die Tiere nicht mehr schlucken können)
  • Speicheln
  • Letztendlich der Tod durch Lähmung der Atemmuskulatur


Aufgrund der gefährlichen Symptome ist Tollwut in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche und muss selbst bei Verdacht der zuständigen Veterinärbehörde gemeldet werden.
Gegen die Tollwut existiert eine Vielzahl von Impfstoffen. Deswegen sollten Hunde und Katzen gegen Tollwut geimpft werden. Es gibt zwar in Deutschland keine Impfpflicht, aber wenn man mit seinem Haustier in der EU reisen möchte, muss das Tier gegen Tollwut geimpft sein. Die Erstimpfung muss mind. 21 Tage vor Antritt der Reise erfolgt sein. Die Impfung muss entsprechend des Herstellers wiederholt werden. Die Wiederholungsimpfung ist aber unmittelbar gültig.


Impfung Katze

Die Impfung ist für die junge Katze sehr wichtig, da er noch nicht ausreichend Abwehrstoffe zur Verfügung hat. Deswegen sollte die Impfschemata genau eingehalten werden

Grundimmunisierung Katze

  1. Impfung 8 Wochen: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose/Feline Leukämie (FeLV)
  2. Impfung 12 Wochen: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose/Feline Leukämie (FeLV), Tollwut
  3. Impfung 16 Wochen: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose/Feline Leukämie (FeLV), Tollwut


Wiederholungsimpfung Katze:

12 Monate: Leukose/Feline Leukämie (FeLV)

15 Monate: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut

Tollwut und Leukose/Feline Leukämie (FeLV) nach der 1. Wiederholungsimpfung alle 3 Jahre



Katzenschnupfen

Katzenschnupfen kommt vor allem bei jungen ungeimpften Katzen vor. Die Erkrankung ist eine komplexe Infektion aus Viren und Bakterien. Die Katzen infizieren sich über Tröpfchen von Katze zu Katze oder indirekt durch die Umgebung (Gegenstände, Menschen). Die Hauptsymptome, wie Appetitlosigkeit, Nasenausfluss, Niesen, Atemnot und Husten entstehen durch die Entzündung der Nasenschleimhaut, Zunge, Luftröhre und Lidbindehäute. Außerdem kann es zu Geschwüren am Auge führen. Da die Therapie dieser komplexen Infektionskrankheit eine schlechte Prognose hat, ist die Impfung der Beste Schutz vor dieser Infektion.

Katzenseuche/Panleukopenie

Diese Infektionskrankheit ist durch die Einführung der Impfung in den 60er heute nur noch selten zu finden. Verursacht wird diese Krankheit durch ein Virus (Parvovirus) und tritt vor allem bei jungen Katzen auf. Die Symptome sind Mattigkeit, Appetitverlust, Fieber, Erbrechen und Durchfall. Da zusätzlich auch die weißen Blutkörperchen dramatisch sinken können, kann die Infektion bei Katzen häufig tödlich enden. Bei älteren Katzen ist die Infektion meist harmloser. Aber durch die Senkung der weißen Blutkörperchen ist das Immunsystem der älteren Katzen deutlich geschwächt, wodurch sich die Katzen mit anderen Viren und/oder Bakterien infizieren können.

Leukose/Feline Leukämie

Das Virus der Feline Leukämie-Virus (FeLV) kann eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen auslösen. Einerseits kann das Virus Tumore und Blutarmut auslösen. Anderseits kann diese Erkrankung das Immunsystem der Katzen schwächen, wodurch sie sich mit anderen Infektionserregern anstecken können. Deswegen ähnelt die Feline Leukämie der HIV-Infektion des Menschen. Infizieren können sich die Katzen durch den Speichel infizierter Katzen oder indirekt durch Gegenstände, wie Futter- bzw. Wassernäpfe. Außerdem kann das Virus auch über Urin, Kot oder Muttermilch übertragen werden. Außerdem kann das Virus auch schon in der Mutter auf die Welpen übertragen werden. Die Inkubationszeit kann Monate oder sogar Jahre betragen. Eine Heilung ist nicht möglich. Deswegen besteht der einzige Schutz der Katzen in einer Impfung.



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